31.07.2017

Sommerzeit gleich Blasenentzündungszeit

Mehr als jede zweite Frau ist mindestens einmal im Leben davon betroffen: Die Rede ist von Blasenentzündung, die hauptsächlich von E. coli-Bakterien verursacht wird und vorwiegend Frauen trifft. Meist wird das Auftreten der sogenannten Zystitis mit der kalten Jahreszeit assoziiert. Was viele nicht wissen: Gerade in den Sommermonaten ist das Erkrankungsrisiko besonders hoch. Da häufige Blasenentzündungen eine Blasenfunktionsstörung begünstigen können, sollten Betroffene von Blasenschwäche die Risikofaktoren kennen, um gezielt vorbeugen zu können.

Ein Grund für das hohe Erkrankungsrisiko liegt in der sommerlichen Bekleidung. Gerade an heißen Tagen bevorzugt man leichte und luftige Wäsche. Bei plötzlichen Temperaturumschwüngen sinkt jedoch die Immunkraft an den empfindlichen Blasenschleimhäuten und es kann auf Grund des fehlenden Kälteschutzes des Unterleibs zu Entzündungen der Blase kommen. Verstärkt wird dies noch durch Zugluft, die von Klimaanlagen oder Ventilatoren ausgeht, durch vermehrtes Schwitzen beim Sport oder auch durch Sitzen auf kalten Untergründen.

Auch ein hormonelles Ungleichgewicht kann die Ursache für Blaseninfektionen sein. So kommt es gerade zum Ende des Sommers hin, wenn auf heiße Tage kalte Nächte folgen, zu Veränderungen im Östrogenspiegel. Da das weibliche Hormon Östrogen jedoch entscheidend an der Immunkraft der Blase beteiligt ist, kann dies zu Blasenentzündungen führen.

Nicht selten kann es nach einem Schwimmbadbesuch zu einer Infektion der Harnwege kommen. Grund dafür ist, dass nasse Badekleidung nach dem Baden zu lange anbehalten wird. Dadurch kann der Unterleib schnell auskühlen, was eine Verbreitung von Keimen begünstigt. Um dem vorzubeugen, sollte zum Baden stets genügend Wechselkleidung mitgenommen werden, die gegen die nasse Badebekleidung ausgetauscht werden kann.

Des Weiteren kann eine gesunde Ernährung vorbeugend gegen lästige Blaseninfekte wirken. Neben einer ausreichenden Trinkzufuhr von etwa drei Litern, die für eine gute Durchspülung der Harnwege sorgt, gibt es einige Nahrungsmittel, die vor Blaseninfekten schützen: So haben beispielsweise Zwiebeln, Lauch, Thymian, Meerrettich und Knoblauch sowie Obstsorten wie Ananas, Himbeeren oder Heidelbeeren eine natürliche antibiotische Wirkung. Die ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe helfen gegen Entzündungen und bieten einen gewissen Schutz der Blasenschleimhaut.

Besonders wirkungsvoll sind überdies Cranberrys. Die in ihnen enthaltenen Anthocyane verhindern, dass sich Bakterien in Blase und Nieren festsetzen und sorgen für eine Ausscheidung dieser über den Urin. Eingenommen werden können sie in Saftform oder auch als Preiselbeer-Präparate. Wer häufig an Blaseninfekten leidet, kann Cranberrys auch als mehrwöchige Kur zu sich nehmen. Diese kann langfristig helfen, Blasenentzündungen vorzubeugen und damit eine Verschlimmerung einer bestehenden Blasenschwäche oder das Neuauftreten der Blasenfunktionsstörung zu verhindern.

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