15.09.2020
Nächtliches Bettnässen
Was ist nächtliches Bettnässen?
Als Bettnässen wird das unkontrollierte nächtliche Wasserlassen bei Kindern bezeichnet, die ihre physiologischen Bedürfnisse tagsüber bereits kontrollieren können. Oft wird das Alter von 5 Jahren als Grenze bezeichnet. Darüber hinaus wird das Einnässen als medizinisches Problem behandelt. Tritt das Bettnässen weniger als 3-mal pro Woche auf, spricht man von periodischem Bettnässen.
Wer ist vom Bettnässen betroffen?
Bettnässen ist ein häufig auftretendes Problem bei Kindern. Nach allergischen Erkrankungen ist das sogar das häufigste gesundheitliche Problem bei Kindern. Jungen sind dabei öfter betroffen als Mädchen. Laut einer Untersuchung vom März 2002 nässen 6% der Kinder im Alter von 5-14 Jahren das Bett ein. Das Problem betrifft ca. 20-25% der Kinder im Alter von 5 Jahren, 10% der 7-Jährigen und 1-2% der Jugendlichen. Diese Daten zeigen, dass das Bettnässen mit zunehmendem Alter verschwindet.
Diagnose und Behandlung
Sollte das Kind unter Harninkontinenz leiden, holen Sie unbedingt ärztlichen Rat. Um die richtige Diagnose stellen zu können, muss der Arzt verschiedene Untersuchungen einordnen. Vielleicht ist die Ursache eine Krankheit, nach deren Behandlung das unangenehme Einnässen verschwindet?
Was kann der Arzt empfehlen?
1. Nicht-medikamentöse Therapien
die als Ziel haben dem Kind die Kontrolle über die Blase beizubringen – erst tagsüber, später auch in der Nacht. Die Erfolge dieser Therapie hängen immer vom Patienten ab und können mehrere Wochen dauern:
- Motivationstherapie – Belohnungen für jede trockene Nacht. Die Verwendung von Windeln sollte begrenzt werden, weil sie die Motivation verringern.
- Reduktion der Trinkmenge am Abend und Besuch der Toilette unmittelbar vor dem Schlafengehen.
- Eine häufige und regelmäßige Entleerung der Blase.
- Erinnerung an das Wasserlassen.
- Der Einsatz von einem speziellen Wecker, der das Kind nachts weckt, damit es zur Toilette geht. Die Zeit wird stufenweise verlängert bis die ganze Nacht ohne Blasenentleerung erreicht wird.
2. Pharmakologische Therapie
je nach Ursachen des Problems kann sie mehrere Monate dauern und fokussiert sich auf eines der Ziele:
- Verringerung der Harnmenge, die in der Nacht produziert wird;
- Erhöhung der Blasenkapazität;
- Veränderung der Schlaftiefe, damit das Kind aufwachen kann, um Wasser zu lassen.
Die Behandlung ist erfolgreich, wenn die Anzahl der „nassen Nächte” um 90% reduziert wird.